Interdisziplinarität in der Daseinsvorsorge im Fokus
Wien – Am 28. November 2019 fand zum siebenten Mal der „VKÖ-Stadtwerketag“ statt. Auf Einladung des Verbandes kommunaler Unternehmen Österreichs (VKÖ) trafen sich FachexpertInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie internationale VertreterInnen kommunaler Unternehmen zu den Themen Sektorkopplung, Sektorintegration und Digitalisierung in den unterschiedlichen Bereichen der Daseinsvorsorge.
VKÖ-Präsident und Geschäftsführer der Wiener Netze, DI Gerhard Fida, lud auch dieses Jahr wieder in den „Smart Campus“ der Wiener Netze ein. „Der Strukturwandel findet statt. Nicht nur in Österreich, auch auf internationaler Ebene. Eine Abstimmung über Grenzen hinweg, wie wir sie beim Stadtwerketag jährlich mit der VKÖ-Tagung initiieren, ist deshalb essenziell“, so Fida.
Das internationale hochrangige Panel, bestehend aus Michele Falcone, Generaldirektor der Gruppo CAP, Reinhold Luschin, Prokurist der Stadtwerke Klagenfurt, Jürgen Streitner, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Matthias Greiml, Projektmitarbeiter der Montanuniversität Leoben, Mirco Pinske, Mitgründer der DIPKO, Roman Balmasovich, Ansprechpartner Utilities bei msg-Plaut, Stefan Mutschlechner, Abteilungsleiter der Stadtwerke Meran und Thoms Eberhard, Experte-Mobility der AustriaTech, diskutierte umfassend verschiedenste Facetten, Herausforderungen und Chancen in der kommunalen Daseinsvorsorge. Dabei wurde ein weiter thematischer Bogen gespannt über Digitalisierung, Wasserstoff, Power-to-Gas, Smart City, E-Mobility, bis hin zur Nutzung der digitalen Kundenschnittstelle im Querverbund.
„In kommunalen Unternehmen gehört Sektorkopplung seit Jahrzehnten zur gängigen Praxis. Es ist essentiell im Rahmen eines geplanten europäischen Green Deal auf dieses Know-how zurückzugreifen.“ stellt die Geschäftsführerin des VKÖ, Heidrun Maier-de Kruijff, fest.
Ein besonders aussichtsreiches, internationales Vorreitermodell entsteht gerade in und um Mailand, Italien: „Kommunale Dienstleistungsunternehmen können bei der Gestaltung und Weiterentwicklung kreiswirtschaftlicher Politiken zur Bewältigung des Klimawandels eine Vorreiterrolle einnehmen. Ein umfassendes Zusammenwirken der verschiedenen Dienstleistungsbereiche (Wasser, Abfall, Wärme etc.) sowie der flexible Gebrauch existierender Assets sind großartige Werkzeuge zur Schaffung von Synergien mit relevanten Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.“, so Michele Falcone.
„Die Sektorkopplung – also das zukünftig stärkere Zusammenspiel von Strom, Gas, Wärme und Mobilität – ist ein wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zum dekarbonisierten Energiesystem. Die Verteilernetze sind hier die Drehscheibe für alle Energieträger. Schnittstellen zwischen den Infrastrukturen Strom, Gas und Wärme müssen geschaffen bzw. ausgebaut werden. Das ist eine unserer großen Aufgaben in der nahen Zukunft“, erläutert Gerhard Fida.
„In Zukunft müssen kommunale Unternehmen weiterhin ihre Reformfähigkeit und Fortschrittlichkeit beweisen. Der 7.VKÖ-Stadtwerketag, ist eine gute Gelegenheit sich international zu vernetzen und sich zu neuen innovativen Projekten und Technologien in kommunalen Unternehmen auszutauschen. Es geht darum, dass die grundlegenden Dienstleistungen der Daseinsvorsorge langfristig für jeden verfügbar und erschwinglich sein müssen. Dies kann nur durch kommunale Unternehmen weitaus besser gewährleistet werden, als durch private Konzerne“, hält Marcin Gałan von den Stadtwerken Krakau fest.
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Bildmaterial: PINCode:“VKÖ_Stadtwerketag 2019″
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